Feedback und Kritik – dieser Blickwinkel kann alles ändern!

Feedback

Wichtigkeit von Feedback und Kritik

Um eins vorweg zu nehmen: Feedback ist wichtig. Es geht mir nicht darum, Feedback als unwichtig abzutun oder pauschal alles Feedback abzulehnen. Sondern eine für dich gesunde Haltung gegenüber Feedback einzunehmen, die dir guttut und dich weiterbringt.  

Andere haben eine Meinung über dich, dein Verhalten, dein Aussehen, deine Persönlichkeit. Und immer wieder erreicht dich diese Meinung – manchmal direkt in der Form von Kommentaren, im Austausch oder Gespräch. Manchmal aber auch indirekt. 

Wir lernen häufig leider nicht, im Besonderen mit negativer Kritik effektiv umzugehen. Wir lernen nicht, diese so einzuordnen, dass sie uns weiterbringt. Und zwar auf eine für uns gesunde Art und Weise. 

Wie kannst du mit Feedback und den Meinungen anderer über dich so umgehen, dass es dir weiterhilft und dich weiterbringt? Und dich nicht verletzt, demotiviert und im negativsten Fall innerlich zerstört?

Das geht – wie so häufig – über die innere Haltung zu Feedback.

Wenn ich im Folgenden von Feedback rede, meine ich Kritik und Lob. All das, was dir von anderen über dich gespiegelt wird. All das, was andere dir sagen, was sie gut oder nicht so gut an dir oder den Dingen, die du tust, finden. Und nicht nur in „Feedbackgesprächen“, sondern in den ganzen alltäglichen Begegnungen. Also, wenn dir eine Freundin sagt, was sie gestört hat an dir. Oder wenn deine Nachbarin dir rückmeldet, dass deine Kinder zu laut sind.

Was bringt Feedback und wann schadet es?

Feedback hat zwei Seiten: auf der einen kann es sehr hilfreich sein. Auf der anderen Seite kann es bei uns viel Schaden anrichten. 

Lass uns mit der guten Seite starten: Feedback kann dir dabei helfen, mehr über dich herauszufinden (deine sogenannten „blinden Flecken“ über dich zu erkennen). Was heißt das? Im besten Fall erfährst du durch Feedback etwas über dich, was du noch nicht wusstest. „Die Aufgabe xy hast du sehr gut gelöst!“ – kann dir zum Beispiel aufzeigen, dass du etwas sehr gut gemacht hast. Vielleicht war dir diese Tatsache vor dem Feedback nicht bewusst. 

Auch kann Feedback dir darüber eine Orientierung geben, was in einem bestimmten Umfeld erwünscht ist oder was nicht. Beispielsweise welche Arbeitsleistung als gut eingestuft wird. Feedback als Orientierung ist für jeden von uns sehr wichtig, wenn wir aufwachsen. Kinder orientieren sich an Bezugspersonen und anderen Kindern, um herauszufinden, welches Verhalten „gut“ ist und welches nicht. Später suchen wir uns andere Maßstäbe zur Orientierung bzw. erhalten diese von „außen“.

Feedback – vor allem negative Kritik – kann aber auch sehr weh tun. Vor allem dann, wenn die Kritik harsch, angreifend und persönlich vernichtend formuliert ist.

Es kann dir das Gefühl geben, alles falsch zu machen. Eine Versagerin zu sein. Nicht dazu zu passen oder dazu zu gehören. Und permanente negative und destruktive Kritik kann so starker Unsicherheit, Ängstlichkeit und sogar Depression führen.

Und Feedback kann abhängig machen. Ja, häufig entwickeln wir, ohne dass wir es merken, eine Abhängigkeit von Feedback.

Abhängigkeit von Feedback

Was meine ich damit? 

Wenn wir Feedback zu viel Raum einräumen, macht es uns abhängig von der Meinung anderer. Das passiert, wenn du Feedback anderer ungefiltert auf dich beziehst. Wenn du Feedback nicht hinterfragst. Wenn du der Meinung anderer mehr Raum gibst als deiner eigenen. Wenn du Sachen tust, um gelobt zu werden. Wenn du Sachen nicht tust, um nicht kritisiert zu werden.

Meine Kundin Claudia hat als Kind furchtbar gerne gemalt. Und viel Lob für ihre Bilder und Kunstwerke bekommen. Was zunächst schön und bestätigend wirkte, hatte später negative Auswirkungen. Als Jugendliche und im Studium, hat sie sich jedes Mal, wenn positives Feedback ausblieb, gefragt, was mit ihr und ihrer Kunst nicht stimmt. Zudem hat die innere Freude am Malen durch die Orientierung nach Feedback von außen gelitten. Dies führte dazu, dass sie das Malen aufgab. Erst durch diese Erkenntnis und das Loslösen von Feedback hat sie die Freude zum Malen widergefunden. 

Bei Carmen hat die Abhängigkeit von Feedback und vor allem die Angst vor negativem Feedback sie jahrelang davon abgehalten, sich beruflich weiter zu entwickeln. Sie hatte schon lange den Wunsch, eine leitende Führungsfunktion in der Politik zu übernehmen. Aber die Angst vor dem negativen Feedback, das sie bekommen könnte, hielt sie ab, den Schritt zu gehen. 

Das sind zwei, von vielen Beispielen, was Feedback bewirkt, wenn wir ihm zu viel Raum in unserem Leben einräumen.

Und wie bei allem, geht es hier darum, die richtige Balance zu finden.Ziel ist es, dass dich das Feedback anderer nur so weit beeinträchtigt, wie du es möchtest. Zu lernen, Lob zu genießen, aber dich davon nicht antreiben zu lassen. Zu lernen, Kritik anzunehmen, wenn sie nützlich und wohlwollend ist. Aber dich nicht von ihr zurückdrängen zu lassen.

Ein neuer Blick auf Feedback

Wie kann das gelingen? Im systemischen Coaching gibt es die Aussage:

Feedback sagt immer mehr über den Sender als den Empfänger aus! 

Jede sprachliche Nachricht beinhaltet Aussagen auf verschiedenen Ebenen. Eine davon ist die Ebene der Selbstauskunft. Wenn du etwas sagt, sagst du damit auch immer etwas über dich aus. Ein paar Beispiele? Du sagst …

  • „Du hast gut gekocht!“ – sagt über dich aus: ich mag …
  • „Die Frau hat ein tolles Kleid an!“ – sagt über dich aus: mir gefällt …-
  • „Das Buch ist gut!“ – sagt über dich aus: du findest, dass das Buch gut ist.

Wieso ist das so? Wir können nicht alles in unserer Welt um uns herum wahrnehmen. Damit wäre unser System überfordert. Was tut unsere Wahrnehmung und unser Gehirn also? Filtern! Es fallen dir um dich herum die Dinge auf, die dir wichtig sind und die dir relevant erscheinen. Und deine Kommunikation lässt Rückschlüsse auf diese Wahrnehmungen zu. Alles, was du sagst, sagt eine Menge über dich aus.

Diese Tatsache kannst du dir bei Feedback zu Nutze machen. Wir lernen, Feedback stark auf uns und unsere Persönlichkeit zu beziehen. Und übersehen dabei völlig den Aspekt des Feedbackgebers. Wer gibt mir da eigentlich Feedback? Wie geht es dem? Was ist ihm wichtig? Und ganz entscheidend:

Was sagt das Feedback, was er mir gibt, über ihn aus?

Ein gesunder Weg mit Feedback umzugehen

Das fängt wie beschrieben mit der Haltung über Feedback an. 

Feedback ist die Wahrnehmung einer Person. Es ist ihre Sicht der Dinge, nicht die Wahrheit!

Du hast die Wahl, welchen Teil des Feedbacks du annehmen möchtest und welchen nicht.Du hast das Recht, persönliche Angriff und Vorwürfe abzulehnen. Diese helfen dir nicht dabei, zu wachsen und dich weiterzuentwickeln.

3 Schritte für den Umgang mit Feedback

Folgende Schritten helfen dir dabei, Feedback anzunehmen, es einzuordnen, neu zu interpretieren und positiv damit umzugehen:

  1. Das Feedback und die Person, die das Feedback gegeben hat:
    • Was war das Feedback?
    • Was sagt das über die Person aus?
    • Wie verändert das deinen Blick auf die Situation?
  2. Persönliche Relevanz
    • Welche Beziehung hast du zu der Person? Welcher Einfluss besteht?
    • Wie wichtig ist dir diese Person?
    • Wie wohlgesonnen ist dir diese Person?
    • Ist diese Information (das Feedback) relevant, um deine Ziele zu erreichen oder weiter zu kommen?
  3. Umsetzung
    • Was davon kann für dich persönlich hilfreich sein?
    • Was davon hilft dir, deine Arbeit effektiver zu machen?
    • Was davon möchtest du integrieren?
    • Was davon möchtest du „gehen lassen“ und nicht integrieren?
    • Was sind deine nächsten Schritte?

Was hast du davon?

Probiere es aus! Am Anfang wird es noch sehr ungewohnt sein, so über Feedback zu denken. Wie bei allem, das neu aus. 

Aber ich bin überzeugt davon, dass diese neue Perspektive auf Feedback dir helfen wird, auf eine ganz andere Art mit Feedback umzugehen. Ich habe es schon bei vielen Menschen erlebt. Und ein Geschenk, dass du noch obendrauf bekommen wirst, wenn du diese neue Art über Feedback zu denken, in dein Leben integrierst: du wirst mutiger werden! Denn in dem Moment, in dem du für dich einen guten Weg findest, mit Kritik umzugehen, wirst du nicht mehr so viel Sorge und Angst vor negativem Feedback und Kritik haben. Denn du kannst damit umgehen. Und das öffnet dir die Türen, Neues auszuprobieren, neue Wege zu beschreiten & mutig zu sein.

Mein Feedback Bonus für dich

Lade dir hier meine „6 Regeln für den Umgang mit Feedback“ herunter!

Dein Transfer

  • Denke an ein Feedback, eine Meinung einer anderen Person über dich oder dein Verhalten, das du bekommen hast und du Schwierigkeiten hattest, damit umzugehen
  • Beantworte die Fragen in den 3 Schritten
  • Wie fühlt sich das an? Was macht das mit dir?

Hi, ich bin Julia

Als Coach begleite ich Menschen, die keine faulen Kompromisse mehr machen möchten und von ganzem Herzen erfüllt durchs Leben gehen möchten.

Und die bereit sind, etwas dafür zu verändern – ob beruflich oder privat.

Der Entwicklungsprozess dafür beginnt in deinem Inneren und wird durch mein professionelles Coaching unterstützt. Denn neben Mut, Kraft und Ausdauer verlangt diese Veränderung vor allem mentale Stärke, Klarheit und Strategie. 

Mehr als 1.000 Personen durfte ich schon in ihrer Entwicklung begleiten. Vielleicht bald auch dich?

Was mich von anderen unterscheidet: Ich coache methodisch flexibel, bin Diplom Psychologin und wurde an den besten Instituten Deutschlands zum Coach ausgebildet. Außerdem viele Jahre als Beraterin und Personalerin in der Wirtschaft gearbeitet und bringe auch privat einen großen Erfahrungsschatz mit.


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2 Kommentare

  1. Sehr spannender Blog-Artikel. Ich freue mich (negatives) Feedback nächstes Mal kritisch zu reflektieren. Danke!

    1. Liebe Kristina, vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich freue mich, wenn es weiterhilft!

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