Weihnachtsstress

Weihnachtsstress? So wird es dieses Jahr entspannt!

Stress zu Weihnachten – meine Google Suche ergibt über 6 Millionen Treffer. Viele Menschen erleben in der Weihnachtszeit Stress. Er kommt in allen Formen: Hektik, Eile, Unruhe, Anspannung, Streit, Gereizt sein, Erwartungen erfüllen, keine Zeit haben, …, und beraubt uns der eigentlich Freude auf die Weihnachtszeit. Denn eigentlich wollen wir doch entspannt sein und die Weihnachtszeit genießen. Es ist doch das Fest der Liebe. Oder?
 
Was dich erwartet:
Weihnachtsstress

Weihnachtszeit und Stress – Wieso eigentlich?

Ein Blick hinter die Kulissen – wenn du dir die Wissenschaft hinter Stress anschaust, ist es ganz leicht zu erklären, wieso wir in der Weihnachtszeit so viel mehr Stress erleben.

Das persönliche Stresserleben und Stresslevel ist immer ein Zusammenspiel von äußeren Faktoren (Stressoren) und inneren Faktoren (persönliche Stressverstärker).

In der Weihnachtszeit gibt es noch mehr Stressoren als im restlichen Jahr – volle Terminkalender wegen Weihnachtsfeiern, Plätzchen backen, Weihnachtsmarktbesuch, Geschenke besorgen, Jahresabschlüsse bei der Arbeit, … Wir haben weniger Zeit und planen aber noch mehr hinein.

Ein weiterer Stressor können zum Beispiel soziale Konflikte sein. In der Weihnachtszeit und vor allem über die Feiertage sind verbringen viele mehr Zeit mit ihren Großfamilien. Was schön ist, aber häufig auch viele Erwartungen mitbringt. Und Konflikte zu Tage fördert. Ein sehr starker Stressor.

Und die persönlichen Stressverstärker laufen auch zu Hochtouren auf. In der Weihnachtszeit werden so viele Erwartungen an sich selber und an andere gestellt wie sonst in keiner anderen Zeit. Man möchte es irgendwie allen recht machen. Die Geschenke sollen ganz besonders sein. Alle Freunde sollen noch getroffen werden. Die Weihnachtskarten selbst gestaltet. Die Deko besonders schön. Das Weihnachtsmenü mit mehreren Gängen und selbst gemacht. Und so weiter. Ganz eng verknüpft mit Erwartungen kommt häufig ein weiterer Stressverstärker hinzu: es soll möglichst alles perfekt sein. Alle sollen sich freuen, es soll harmonisch sein. Und besonders.

Zusammen führen die Stressoren und persönlichen Stressverstärker dann zu Stressreaktionen. Du fühlst dich gehetzt. Bist unruhig und angespannt. Vielleicht dünnhäutiger als sonst. Schläfst schlechter. Hast Kopfschmerzen oder Verspannungen. Ein weiterer Aspekt verstärkt nun noch die Schwierigkeiten mit den Stressreaktionen. Du hast in der Weihnachtszeit einfach weniger Zeit, einen Ausgleich zu den Stressreaktionen zu finden. Es ist ja weniger Zeit da, wie wir schon gesehen haben. Da nehmen sich die meisten dann auch nicht die Zeit für ihren Sport oder Ruhepausen.


Wenn du grundsätzlich mehr über Stress, Stressbewältigung und Stressmanagement lernen möchtest, empfehle ich dir unbedingt meine Blogartikel Wirksames Stressmanagement und Stressbewältigung

Weihnachtsstress mit guten Stressmanagement begegnen

Was kannst du also tun, um weniger Stress in der Weihnachtszeit zu erleben oder dem vorhandenen Stress besser umzugehen?

Bevor es allgemeine Tipps gibt, würde ich dich gerne einladen, ganz individuell bei dir zu schauen: Was genau stresst mich in der Weihnachtszeit? Wie verstärke ich selber den vorhandenen Stress?

Denn diese Wahrnehmung ist immer der erste und beste Weg, dann in einem zweiten Schritt wirksam etwas zu verändern.

Mein Stresstagebuch kann dir auch bei diesem Prozess helfen. Du wendest die Fragen dann auf die Weihnachtszeit an.


7 Tipps gegen Weihnachtsstress

  1. Weniger ist mehr – setzte Prioritäten: Überprüfe deinen Terminkalender: was sind wirklich wichtige Termine? Wo möchtest du etwas einplanen, das dir wichtig ist? Was kannst du dafür ausfallen lassen und streichen?
  2. Plane ganz bewusste Auszeiten ein: wenn du von einem Termin und einer Veranstaltung zur nächsten rennst, dann kannst du schlecht präsent sein und die einzelnen Erlebnisse genießen. Überlege dir: wo kannst du eine gemütliche Stunde einbauen, um das Erlebte zu reflektieren, mit den Kids gemeinsam Kakao auf dem Sofa zu trinken oder in der Badewanne deine Gedanken zu sammeln.
  3. Plane die Weihnachtszeit gut. Mach dir einen Überblick, was wann ansteht. Was du tun möchtest, was auch noch schön wäre. Wer welches, Geschenk bekommt, wann du Geschenke besorgst, wann der Tannenbaum gekauft wird,  und so weiter. Und mach das nicht im Kopf! Sondern schreibe es auf – auf eine Liste oder in einen Kalender.
  4. Zelebriere die schönen Momente und sei präsent. Eine gute Planung hilft dir dabei, dass du die eigentlichen Erlebnisse auch genießen kannst und nicht in Gedanken schon bei der nächsten Aufgabe bist. Denn du weißt ja, du hast es eingeplant. Und präsent sein und genießen, ist das, was den wirklichen Zauber ausmacht.
  5. Frühzeitig über Erwartungen reden. Redet rechtzeitig in der Familie über eure Erwartungen an die Weihnachtszeit und alles, was damit verbunden ist. Denn dann könnt ihr euch austauschen und einen gemeinsamen Weg finden. Nicht ist schlimmer als Annahmen darüber, was jemand anderes erwarten könnte, nicht darüber zu sprechen und nachher Enttäuschungen zu erleben. Redet miteinander! Was ist wem wirklich wichtig?
  6. Perfektionismus ausschalten – Perfektionismus ist der Killer von allem außergewöhnlichen. Wenn du so sehr damit beschäftigt bist, dass alles perfekt sein soll und dass sich bloß keine Fehler einschleichen, damit niemand meckert – dann fließt deine Energie in das Falsche. Es geht nicht darum, dass alles perfekt ist. Perfektionismus ist eine Illusion. Was ist dir und euch wirklich wichtig? Und auf dem Weg dahin werden Sachen nicht glatt laufen – das passiert.
  7. Hinterfrage gewohnte Abläufe. Weihnachten hat ja auch immer viel mit Traditionen zu tun. Aber nur, weil etwas immer schon so war, muss es nicht weiter so sein. Hinterfrage Dinge, die du tust, weil es so sein sollte. Oder weil es immer schon so war. Was ist dir wirklich wichtig? Was möchtest du anders gestalten?
Weihnachsstress

5 Tipps für entspannte Feiertage zu Weihnachten

  1. Fokussiere dich auf das wirklich Wichtige. Was ist dir wirklich wichtig für die Weihnachtsfeiertage? Ist es das Zusammensein mit der Familie? Sind es die Geschenke? Ist es das Essen? Was ist dir wirklich wichtig? Wenn du das für dich weißt, kannst du dich immer wieder darauf fokussieren. Und es wird dir leichter fallen, Dinge oder Situationen zu akzeptieren, die nicht so sind, wie du es dir wünscht. Du kannst Stress dadurch verstärken, dass du sehr hohe und häufig nicht realistische Erwartungen hast. Es geht an diesem Tag nicht darum, dass ALLES PERFEKT ist, sondern um … – ja um was? Was ist es bei dir?
  2. Was ist Euch als Familie wichtig? Und da du Weihnachten wahrscheinlich nicht alleine feiern wirst, ist es genauso wichtig zu fragen: was ist euch als Paar oder Familie wichtig? Gerade Frauen sind häufig Meister darin, alles perfekt haben zu wollen und dabei die vermeintlichen Wünsche der anderen Familienmitglieder zu erraten. Aber ist es wirklich wichtig, dass an Heilig Abend, dass Wohnzimmer perfekt aufgeräumt ist? Was meinen die anderen in der Familie? Tauscht euch darüber aus. Wie stellt ihr es euch als Familie vor? Wer feiert noch mit? Es ist wichtig, diese Frage mit allen Beteiligten zu besprechen. Macht zum Thema, worum es euch an diesem Abend geht. Unerfüllte Erwartungen, die vorher NICHT ausgesprochen wurden, sind häufig Grund für Stress und Streitigkeiten. Und dem kann man wirklich gut begegnen, in dem man die Erwartungen vorher thematisiert.
  3. Planung des Ablaufs. Wenn ihr wisst, was Euch wichtig ist für Heilig Abend und die Feiertage. Starte ganz klassisch in die Planung. Was muss getan werden? Wer kann welche Aufgaben übernehmen? Du musst nicht alles selber machen! Hier kann eine große To-Do Liste hilfreich sein, in der gleich eingetragen werden kann, wer was macht. Und denkt dran: was ist wirklich wichtig? Was muss nicht sein. Was kann outgesourct werden?
  4. Konflikte mal ruhen lassen. Über die Weihnachtsfeiertage gibt es viel mehr Konflikte als im Rest des Jahres. Traurig aber wahr. Man verbringt häufig auf engem Raum viel Zeit miteinander. Oft mit Personen, die man sonst nicht so häufig sieht. Auch wenn ich ein großer Befürworter von „Ansprechen von Konflikten“ und Konfliktlösungen bin – das muss nicht über die Feiertage sein. Lass über die Feiertage mal den Konflikt Konflikt sein. Hast du selber deine Herausforderungen mit einem Familienmitglied, das du über die Feiertage sehen wirst? Was kannst du für dich tun, damit es für euch beide angenehme Stunden werden? Wie kannst du einen Schritt auf den anderen zugehen?
  5. Achte auf deine eigenen Ressourcen und lade deine Batterien auf! Achte auf dich während der Feiertage. Gerade, wenn ihr viel mit der Familie zusammen seid. Was sind deine Energiebringer? Was entspannt dich? Brauchst du zwischendurch Ruhephasen? Woran erkennst du, wie hoch dein Energielevel ist & was kannst du zum Auftanken tun? Plane in die Feiertage ganz bewusst Zeiten für dich bzw. deine Energiebringer ein. Und nein, es ist nicht egoistisch, wenn du dich mal für eine Stunde zurückziehst, weil du eine Pause brauchst. Sondern sehr sinnvoll. Nur wenn es dir gut geht, kannst du auch gut für andere da sein.

Ein Beispiel von gutem Stressmanagement für die Feiertage an Weihnachten

Ich gebe dir ein Beispiel zum Veranschaulichen von meiner Kundin Claudia.

Entspannte Weihnachten 2

Claudia hat hohe Ansprüche an sich, was sich auch in ihrem Familienleben spiegelt. An Weihnachten möchte sie, dass sich alle in ihrer kleinen Familie wohl fühlen und es ein perfektes Weihnachtsfest für alle wird – Mann, 2 Kinder, 2 Omas und 1 Opa. Sie hat konkrete Vorstellungen vom Fest: leckeres Essen in mehreren Gängen, toll angerichtet. Weihnachtliche Festdeko, das Wohnzimmer aufgeräumt. Geschenke unterm Tannenbaum, schick verpackt. Für jeden genau das richtige Geschenk. Gut gekleidet. Gemeinsam singen und spielen. Aperitif. Alle fühlen sich wohl und sind zufrieden. Und so weiter … ich denke, du hast ein Bild im Kopf. Schöne Vorstellungen –leider hat ihre hohe Erwartungshaltung an das Fest.

Und das eigentlich wichtige für hat sie aus den Augen verloren. Der Stress ging schon Tage vorher los, um alles vorzubereiten. An Weihnachten selber ebenfalls. Das führte dazu, dass sie gereizt war, irgendwie nörgelig. Das übertrug sich auf ihren Mann. Und was sie am meisten unzufrieden machte, war die Tatsache, dass sie den Tag nicht genießen konnte.

Im Coaching haben wir herausgearbeitet, welchen Einfluss Claudias unrealistischen Erwartungen und ihr Perfektionismus haben. Und wie diese an Weihnachten dazu geführt hatten, dass sie an dem Tag gestresst war. Und viel wichtiger: dass sie vergessen hatte, was das eigentlich wichtig für sie an Weihnachten ist. Claudias neuer Leitsatz – und vor allem auch der Leitsatz der gesamten Familie (was auch einige Gespräche in der Familie gebraucht hat) ist: Weihnachten – ein Fest zum Zusammen sein und genießen. In der Vorbereitung zu Weihnachten letztes Jahr, haben sie sich in der Familie diesen Satz immer wieder vor Augen geführt. Es hat ihr geholfen, wichtiges von weniger wichtigem zu unterscheiden. Sich auf für sie und ihre Familie relevantes zu konzentrieren. Zum Beispiel gab es nur noch einen Gang zum Essen. Die Geschenke wurden reduziert. Und alle waren sich einige, dass Chaos im Wohnzimmer an Weihnachten nicht schlimm ist. Und letztendlich dazu, dass Claudia nicht gestresst war und den Tag genießen konnte.


Hi, ich bin Julia

Als Coach begleite ich Menschen, die keine faulen Kompromisse mehr machen möchten und von ganzem Herzen erfüllt durchs Leben gehen möchten.

Und die bereit sind, etwas dafür zu verändern – ob beruflich oder privat.

Der Entwicklungsprozess dafür beginnt in deinem Inneren und wird durch mein professionelles Coaching unterstützt. Denn neben Mut, Kraft und Ausdauer verlangt diese Veränderung vor allem mentale Stärke, Klarheit und Strategie. 

Mehr als 1.000 Personen durfte ich schon in ihrer Entwicklung begleiten. Vielleicht bald auch dich?

Was mich von anderen unterscheidet: Ich coache methodisch flexibel, bin Diplom Psychologin und wurde an den besten Instituten Deutschlands zum Coach ausgebildet. Außerdem viele Jahre als Beraterin und Personalerin in der Wirtschaft gearbeitet und bringe auch privat einen großen Erfahrungsschatz mit.


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Ein Kommentar

  1. Dein Beitrag spricht mir wirklich aus der Seele!

    Weihnachtsstress war auch bei mir ein Thema, bis ich bewusst begonnen habe, meine Prioritäten neu zu setzen. Die Idee, auf aufwendige Geschenke zu verzichten und stattdessen die Zeit mit meinen Liebsten zu genießen, hat für eine spürbare Entlastung gesorgt. Auch die Reduzierung der Weihnachtsplätzchensorten auf sechs bewährte Sorten hat sich als wahrer Entspannungsfaktor erwiesen. Es ist schön zu sehen, dass auch andere Menschen ähnliche Wege gehen, um die Feiertage bewusster und erfüllender zu gestalten.

    Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen und die Inspiration! 🌟✨

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